Juliet

Home / Story / Juliet - Kapitel 2

Der Club

Juliet stöckelte auf den Pumps die Treppe hinunter und öffnete die Haustür. Unten wartete eine schwarze Limousine auf sie, der Fahrer hielt bereits die Tür auf und sie stieg ein.

Drinnen erwartete sie ihr neuer Chef und begrüßte sie mit den Worten.

"Hallo Miss Juliet, ich freue mich riesig, das sie sich für uns entschieden haben! Mein Name ist übrigens Carlos."

Juliet sagte "Hallo" und guckte sich im Wagen um. Er klopfte an die Trennscheibe und der Wagen setzte sich in Bewegung. Juliet konnte ihre Augen kaum von der edlen Ausstattung des Fahrzeugs lassen als er sie ansprach.

"Lassen Sie mich noch auf die Details unserer Geschäftsbeziehung eingehen."

Sein Stimme klang wie aus dem Off.

"Sie werden jeden Freitag und Samstag die Gäste empfangen und sie zu den reservierten Tischen begleiten. Wir werden sie die ersten 4 Wochen genau beobachten und danach entscheiden, ob Sie einen Vertrag bekommen. Wenn wir mit Ihnen einen Vertrag machen, würde Ihr Arbeitslohn um 20% angehoben werden und sie würden hinter der Bar arbeiten dürfen, so das Sie auch am Trinkgeld beteiligt werden. Egal wie die Entscheidung ausfällt, die Sachen, die Sie heute anhaben und in denen Sie übrigens ganz bezaubernd aussehen, dürfen Sie natürlich behalten."

Er erklärte ihr weiterhin, das der Club nur für Mitglieder einer großen, weltweit arbeitenden Gesellschaft wäre, die die Öffentlichkeit nicht schätzte. Außerdem würde Sie Angestellte in seltsamer Kleidung sehen. Vor allem bei den Bedienungen sollte sie nicht erschrecken, da diese in sehr ungewöhnlichen Kostümen arbeiten würden.

"Sie müssen wissen, liebe Juliet, das die Bedienungen sich alle freiwillig gemeldet haben, ihr bisheriges normales Leben vollkommen aufzugeben und in diesem Club für fünf, zehn oder fünfzehn Jahre zu arbeiten. Die Frauen haben sich entschieden, das wir die Arbeitsbedingungen auswählen sollen, die sie im Vorfeld nicht kennen und in der Vertragszeit nicht selber ändern können. Wenn nicht eingeweihte Menschen dieses sehen, sind sie meistens geschockt und reden von Versklavung und anderen schwachsinnigen Dingen. Fakt ist, das die Frauen alle physischen und psychischen Rechte für die jeweilige Laufzeit gegen ein hohes Jahresgehalt an uns abgetreten haben. Dieses verstehen leider nur sehr wenige, aber bei Ihnen bin ich mir sicher, das Sie weltoffen und tolerant genug sind, so etwas nicht zu verurteilen, oder?"

Juliet nickte ganz automatisch und guckte ihn ungläubig an und fragte sich, wieso Menschen solch schwachsinnige Entscheidungen treffen.

"Genau wie Sie jetzt, denken die meisten Menschen, wenn ich ihnen von meinem Club erzähle."

Daher könnte er nicht erlauben, das sie wüsste, wo der Club liegt, weil sie es dann weitererzählen könnte, was nicht im Sinne der Gesellschaft sei. Darum müsse er ihr jetzt die Augen verbinden. Das was sie eben gehört hatte, trug nicht dazu bei, das Juliet ruhiger wurde. Auf was hatte sie sich da nur eingelassen? Erst diese Klamotten, dann das Hundehalsband und nun sollte sie sich auch noch die Augen verbinden lassen - das passte ihr gar nicht. Aber was konnte sie jetzt dagegen ausrichten - Juliet zögerte und dachte an die 400 Dollar. Die konnte sie gut gebrauchen und sie selber würde ja nur ein- bis zweimal die Woche dort arbeiten. Sie brauchte einen Job und außerdem wollte sie nicht am ersten Tag bereits einen negativen Eindruck machen. Er verband ihr mit einem schwarzen Tuch die Augen und Juliet konnte nichts mehr erkennen. Es vergingen ca. 15- 20 Minuten bis das Fahrzeug stoppte - in der Zeit wurde kein Wort mehr gesprochen. Die Tür wurde geöffnet und jemand half Juliet aus dem Wagen. Etwas ungeschickt stöckelte Sie blind neben dem Fahrer her, der ihren Arm fest im Griff hatte. Sie hörte, das eine Tür geöffnet wurde, sie roch Vanille und dann war alles still. Man nahm ihr die Augenbinde ab und bat um ihren Mantel.

"Nun gibt es kein Zurück mehr!" dachte sie und zog den Mantel aus. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Licht und schon stand ihr Chef neben ihr.

"Miss Juliet - ich bin begeistert, Sie sehen einfach umwerfend aus. Kommen Sie - ich zeige Ihnen die Räumlichkeiten und Ihren Arbeitsbereich - die Gäste werden erst in ca. einer Stunde kommen."

Sie folgte ihm, immer noch unsicher in den hochhackigen Schuhen.

Als erstes gingen sie durch den Barbereich, der hell und großzügig war. Daran schloss sich eine Tanzfläche an. Auf der Tanzfläche gab es einen Podest mit eine Tanzstange in der Mitte, so das Juliet sich wunderte, ob sie in einer Stripbar gelandet war. Am Ende der Tanzfläche war eine kleine Bühne mit schwarzen Vorhängen aus Samt.

"Hier gibt es Samstags jeweils Vorstellungen unserer hauseigenen Künstlerinnen", hörte sie ihn sagen und folgte ihm in den nächsten Raum, der gegenüber der Bar lag. Dieser sah aus wie ein normales Restaurant, die meist runden Tische waren entweder für 4. 6 oder 8 Personen und hatten Nummern. Ihr Job war es, die Gäste vom Empfang zur Bar oder falls eine Reservierung vorlag an den jeweiligen Tisch zu begleiten.

"Dafür 400 Dollar, das ist ja gigantisch!", dachte Juliet und folgte Carlos aus dem Restaurant zurück zur Bar.

"Was ist hinter diesen Türen?", fraget Juliet und zeigte auf zwei schwarze Türen, die mit Leder bezogen waren, doch sie bekam keine Antwort. Sie verließen die Bar, allerdings anstelle zur Empfangshalle zurückzugehen, gingen sie durch eine kleine unsichtbare Tür, die Carlos per Fingerabdruck geöffnet hatte.

"Hier sind die Umkleidräume für unsere Angestellten", sagte er und zeigte den Gang hinunter. Juliet bemerkte, das die letzte Tür an der Stirnseite aus Metall war und fragte Carlos, was dahinter versteckt ist. Er antwortete, das es der Durchgang zu den Zimmern der Angestellten sei.

"Sie müssen wissen, es ist bei den unterschiedlichen Arbeitszeiten sehr viel einfacher, wenn der Arbeitsweg kurz ist. Außerdem tragen einige Angestellte extra für sie hergestellte Arbeitskleidung, die teilweise sehr aufwendig und umständlich abzunehmen ist. Da macht es mehr Sinn, wenn die Angestellten keine weiten Wege haben und die Arbeitskleidung anlassen können."

Sie würde das sofort verstehen, wenn sie gleich ihre Kolleginnen sehen würde. Er öffnete die erste Tür auf der linken Seite wiederum mit dem Auflegen seines linken Daumes.

"Alle Türen in diesem Bereich sind aus Sicherheitsgründen mit einem Fingerabdruckleser ausgestattet. Um sie zu öffnen benötigt man entweder mich oder einen meiner 5 Sicherheitsleute."

Juliet dachte wieder darüber nach, warum Menschen so einen Vertrag freiwillig unterschreiben würden, aber sie kam mit ihren Gedanken gar nicht zu Ende, denn er erklärte er Ihr, das es zum Schutz vor aufdringlichen Gästen wäre. Das beruhigte Juliet sehr, denn die Anmache der Gäste in der alten Bar hatte sie nie gemocht. Sie gingen durch einen Umkleideraum mit mehren Schränken, die alle nummeriert waren. Juliet war begeistert on der luxuriösen Ausstattung des Raumes und freute sich über den Glücksgriff mit dem Job. Sie verließen den Umkleidesaal und gingen durch eine Tür in ein dahinterliegenden Raum.

"Ach ja, bevor ich es vergesse, wir müssen Ihre Kleidung noch vervollständigen, bitte folgen Sie mir."

Er hielt ihr die Tür auf und Juliet betrat ein spärlich erleuchtetes Zimmer. Als er die Tür hinter ihr schloss ging das Oberlicht an und der Raum wurde taghell erleuchtet.

"Sie müssen wissen, Miss Juliet, es ist Vorschrift, das alle Angestellten diesen Fuß- und Handschmuck tragen, damit man sie von den Gästen schnell unterscheiden kann", sagte er und zeigte auf ein Regal mit vielen metallenen Gegenständen. Bevor sie etwas sagen konnte, führte er sie zu einem Podest, auf das sie hochsteigen musste. Er ging zum Regal und holte mehrere silberne Metallschellen, die mit keltischen Ornamenten verziert waren.

"Bleiben Sie einfach so stehen, Ihnen passiert nichts."

Doch Juliet dachte nur daran, das er ihr genau in die Schamgegend gucken konnte. Sie war froh, das sie nicht ihren String angezogen hatte, denn das hätte er falsch interpretieren können. Er probierte mehrere Fußschellen an Juliet aus, bis er die richtige fand, die ihre Fessel sehr eng umschloss aber nicht drückte. Sie hörte wieder dieses metallische "click" wie bei Ihrem Halsband und bekam eine Gänsehaut.

"Bleiben Sie ganz ruhig, Ihnen passiert nichts", hörte sie ihn erneut sagen, während die gleiche Prozedur an ihrer anderen Fessel vorgenommen wurde. Juliet schaute an sich herunter und fand, das sie ziemlich lächerlich aussah. Doch bevor sie noch lange darüber nachdenken konnte, hörte sie wieder dieses "click" und musste feststellen, das auch ihre Handgelenke von silbernem Stahlreifen eng umschlossen waren. Diese Schelle waren ebenso wir ihr Halsband ca. 5 cm breit und ca. 5 mm dick. Auf der Innen- und Außenseite war eine runde Aussparung in der Mitte des Metallbandes, in dem ein kleiner stabil aussehender Ring baumelte.

Der Zweck wurde Juliet sofort klar als sie bei den Worten, "Eine letzte Kleinigkeit noch.", realisierte, das nun eine ca. 50cm lange Metallkette ihre Handgelenke verband. In der Mitte ging eine weitere Metallkette ab und bevor sie fragen konnte, wofür machte es bereits "click" und die Kette war mit ihrem Halsreifen verbunden. Ihre Bewegungsfreiheit war deutlich eingeschränkt und sie fragte sich, wie sie so arbeiten könne. Als hätte Carlos ihre Gedanken erraten, sagte er:

"Für Ihren Job als Empfangsdame benötigen Sie Ihre Hände kaum."

Juliet wollte protestieren doch er kam ihr zuvor.

"Sie sehen einfach wunderbar, nein, umwerfend aus. Die Gäste werden begeistert sein!", hörte sie ihn sagen und konnte immer noch nicht glauben, das sie es zugelassen hatte, das er sie in Eisen gelegt hatte. Nun konnte sie nichts mehr ändern, denn sie hatte keine Schlüssel. Als hätte er ihre Gedanken schon wieder erraten, sagte er, "am Ende Ihrer Schicht befreie ich oder einer meiner Angestellten Sie wieder von den Schmuckstücken", und half ihr vom Podest.

"Naja, ob -Schmuckstücke- der richtige Ausdruck für diese Hand- und Fußschellen ist", dachte Juliet und ganz hinten im Kopf sagte eine kleine Stimme, das es hier nicht mit rechten Dingen zugehen würde und sie sich schleunigst absetzen und den Job nicht antreten sollte. Doch das ignorierte Juliet, denn nun war sie bis hierher gekommen und wollte sie es auch zu Ende bringen und vor allem 400 Dollar verdienen. Neben ihrer Verwirrung und Angst, in diesem ihrer Meinung nach vollkommen lächerlichen Aufzug Gäste begrüßen zu müssen war sie auch gespannt und neugierig, was sie jetzt erwarten würde.

"Denken Sie nicht, das mein Aufzug nicht vollkommen unangemessen für den Empfang der Gäste ist?", fragte Juliet, doch er sagte, das sie noch völlig harmlos gegenüber seinen anderen Angestellten aussehen würde. Er öffnete Ihr die Tür und sie verließen das Zimmer. In Ihrer Aufregung hatte sie die Schellen ganz vergessen und merkte erst beim Gehen, das das zusätzliche Gewicht das Laufen auf den hochhackigen Pumps nicht einfacher machte. Ihr Chef öffnete bereits wieder per Fingerabdruck die Tür zur Eingangshalle und führte sie zu Ihrem Arbeitsplatz in der Empfangshalle.

Mit den Worten, "Tun Sie mir und den Gästen bitte den Gefallen und tragen Sie in Zukunft bitte nur noch Strings unter Ihrem Rock", verließ er sie.

Verwirrt und nervös stand Juliet neben dem Empfangspult mit dem Reservierungs- und Mitgliederbuch und wusste nicht, woran sie zuerst denken sollte.